Abwärtsblitze, die auf ein Gebäude ohne Blitzschutz treffen, führen regelmäßig zu gefährlichen Direkteinschlägen, die im schlimmsten Fall lebensbedrohliche Brände verursachen oder aber – selbst wenn sie in größerer Entfernung stattfinden –wichtige Versorgungs- und Kommunikationssysteme lahm legen können. Blitzströme erzeugen elektromagnetische Impulsfelder, die induktionsbedingt große Überspannungen von mehreren Tausend Volt entstehen lassen.
Neben der direkten Zerstörung kommt es aufgrund der energetischen Belastung auch zu Lebensdauer reduzierenden Effekten elektronischer Bauteile. Durch Blitzschutzsysteme lassen sich solche Szenarien vermeiden. Liegt kein adäquater Blitzschutz vor, kann dies weitreichende Konsequenzen haben. Sichern Sie jetzt ihr Haus, Ihr Gebäude oder Ihre Anlage und beugen sich durch guten Blitzschutz vor.
Blitzschutz zur Gefahrenverhütung
Vor diesem Hintergrund ist ein umfassendes, objekt- und anlagenspezifisches Schutzkonzept unerlässlich, das sowohl den äußeren Blitzschutz als auch den inneren Blitzschutz gleichermaßen berücksichtigt. Das gilt für den öffentlichen genauso wie den privaten Bereich und nicht zuletzt den industriellen Sektor. Im Umfeld verfahrenstechnischer Produktionsanlagen hat der Überspannungs- und Blitzschutz vor dem Hintergrund des Explosionsschutzes einen extrem hohen Stellenwert, denn der Blitz stellt, nicht zuletzt nach Betriebssicherheitsverordnung, eine Zündquelle dar. Dies kann mit dramatischen Konsequenzen verbunden sein.
Der wichtigste erste Schritt im Blitzschutz, den unsere kompetenten Engineering-Experten im Rahmen der Planung Ihrer Blitzschutzanlage übernehmen, ist zunächst eine persönliche Begutachtung Ihrer baulichen Anlage. Auf dieser Basis führen wir im Anschluss eine Risikoabschätzung der zu erwarteten Blitzstromaufteilung bei einem Einschlag durch, um das System individuell auf Sie zuzuschneiden, sodass es den Belastungen eines Einschlags Stand hält. Diese Risikoabschätzung ist Grundlage der Einordnung Ihres Objektes in eine von vier definierten Schutzklassen nach VDN, die Vorgaben für die Auslegung, Montage sowie Prüfung und Wartung der Blitzschutzanlage enthalten.
Präventionsmaßnahmen zur Brandabwehr und Sicherung der Gebäudesubstanz
Der äußere Blitzschutz hat die Aufgabe, die Gebäudesubstanz vor direktem Blitzeinschlag und daraus resultierenden möglichen Bränden zu bewahren. Installierte Fangeinrichtungen fangen den Blitzeinschlag auf, leiten den Blitzstrom über eine Ableitungseinrichtung sicher zur Erde ab und verteilen ihn mit Hilfe einer Erdungsanlage im Boden.
Fangeinrichtungen
Funktion der Fangeinrichtungen ist es, unkontrollierte Direkteinschläge zu verhindern. Besondere Sorgfalt gilt daher der Positionierung von Stangen, Drähten, Seilen und vermaschten Leitern. Diese legen wir individuell auf Ihre zu schützende bauliche Anlage und die jeweilige Dachkonstruktion aus. Bei der Planung wenden wir drei Verfahren an: das Blitzkugel-, Maschen- und Schutzwinkelverfahren. Die Architektur und auslagernde Gebäudestrukturen können bei der Auslegung Ihres Blitzschutzsystems eine besondere Herausforderung darstellen.
Ableitungsanlage
Bei der Ableitung handelt es sich um eine elektrisch leitende Verbindung, die den eingefangenen Blitzstrom sicher zur Erdungsanlage ableitet ohne, dass am Gebäude ein Schaden entsteht. Für die Auslegung der Ableitungsanlage und des Ableitvermögens sind die zu erwartenden Belastungen am Einsatzort maßgeblich. Die Anzahl der Ableitungen bemessen wir nach der Blitzschutzklasse, dem Dachaußenumfang sowie durch genaue Berechnung der Trennungsabstände.
Um den Aufbau kostenoptimiert umzusetzen, werden möglichst die vorhandenen Baubestandteile berücksichtigt, die die Funktion von Fang- und Ableitungen übernehmen können.
Vermeidung von Überspannungen an elektrischen und elektronischen Systemen
Die Funktion des inneren Blitzschutzes besteht darin, gefährliche Überspannungen innerhalb einer baulichen Anlage zu vermeiden und elektrische Anlagen sowie Kommunikationseinrichtungen innerhalb des Gebäudes vor Schäden zu schützen. Ursache hierfür sind Energieübertragungen bedingt durch Blitzströme als direkten Einschlag oder induktiver Übertragung auf in das Gebäude führenden Versorgungsleitung.
Eine wesentliche Maßnahme, die wir im Rahmen des inneren Blitzschutzes umsetzen, besteht im konsequenten Blitzschutz-Potenzialausgleich, der unzulässige Potenzialunterschiede mit Auswirkungen auf die elektrischen Verbrauchssysteme im Gebäude ausgleicht.
Dieser berücksichtigt sowohl die leitenden Teile außerhalb der baulichen Anlagen als auch die eingeführten Leitungen. Passive Elemente wie etwa metallene Wasser-, Gas- und Heizungsrohre werden direkt an den Potenzialausgleich angeschlossen. Die unter Betriebsspannung stehenden Energie- und IT-Systeme innerhalb des Gebäudes oder der Anlage werden mittels Überspannungsschutzgeräten (SPD) in den Potenzialausgleich integriert.
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